MEINE BÜHNE in der Alten Kapelle

Es ist bereits der 5. Standort des Theaters in seiner fast 30jährigen Geschichte. Und es soll nun auch der letzte Standort sein und bleiben!

Im Juni 2017 zog das Theater aus seiner alten Spielstätte in der Greifswalder Straße aus. Die 2015 begonnenen Baumaßnahmen in der ALTEN KAPELLE hatten sich weiter verzögert und so probten unsere Ensembles eine Spielzeit als Gäste in der Berliner Schule für Schauspiel im Hinterhof und Keller der Boxhagener Straße 18.

Das Theater hatte schon im Dezember 2013 mit seinem extra für die damalige »Theaterkapelle« entwickelten Stück STILLE NACHT – Eine Verkündigung und im Jahr 2015 kurz vor der Bauphase in der leeren und baufälligen Kapelle seine Performance TAGE DER MENSCHHEIT – Die lange Nacht des Vaters aller Dinge (nach Karl Kraus) gespielt.

Im Herbst 2017 spielten wir (es war als Eröffnung der sanierten Kapelle geplant) die Theaterperformance MAN MUSS AUCH MAL VERGESSEN KÖNNEN mit Texten von Inge Deutschkron, Paul Celan, Bertolt Brecht, Heiner Müller, Richard von Weizsäcker, Roman Herzog, Martin Luther, Adolf Hitler, Hermann Göring, Björn Höcke, Peter Sloterdijk, Martin Walser u.v.a.m. sehr erfolgreich 10 Mal vor ausverkauften Haus.

Im September 2018 konnten dann endlich die Kurse, Workshops und Proben in der ALTEN KAPELLE starten. Schon am 6. Oktober 2018 wurde das neue Theater & Performancehaus mit und für Kinder und Jugendliche mit einem TAG DER OFFENEN TÜR offiziell eingeweiht. Der damalige Projektkurs 18+ »Die junge Bühne« spielte zur Eröffnung WIE ES EUCH GEFÄLLT von Shakespeare.

Geschichte der ALTEN KAPELLE

Die Alte Kapelle ist das älteste Gebäude im Ortsteil Berlin-Friedrichshain. Sie liegt mitten im Ortsteil auf dem Gelände des Georgen-Parochial-Friedhofs IV. Dieser wurde 1867 angelegt. Im Jahr 1879 wurde die Friedhofskapelle nach dem Entwurf der Architekten Gustav Knoblauch und H. Wex errichtet. Die Kapelle markiert den Eingang zum Friedhof an der Boxhagener Straße 100 und liegt direkt in der Bauflucht der benachbarten Gebäude. Der rechteckige gelbe Klinkerbau mit Satteldach, Lisenengliederung, Portikus und Chorapsis ist an die klassizistische Bauweise Friedrich Schinkels angepasst. In den Jahren 1948 bis 1950 wurde das Gebäude umgebaut und dann bis 2015, zuletzt vom Evangelischen Friedhofsverband Berlin-Mitte, genutzt.

Seit dem Jahr 2000 wurde das Gebäude neben den regelmäßig stattfindenden Trauerfeierlichkeiten auch für Theaterprojekte genutzt. Zunächst gründete der Puppenspieler Dietmar Blume das OstEnd Theater und spielte dort knapp 6 Jahre sehr erfolgreich seine Stücke. Nach einer Pause übernahm 2007 der Verein »Theaterkapelle 10245« das Haus und spielte dort bis Ende 2013. Aufgrund ausbleibender Subventionen durch den Berliner Senat konnte der Verein um die Regisseurin Christina Emig-Könning die Arbeit nicht fortsetzen.

Nach einer längeren Ausschreibungs- und Findungsphase durch den Vermieter, dem Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte, es hatten sich sieben Interessent/innen beworben, fiel die Wahl letztendlich auf das Kinder & JugendTheater MEINE BÜHNE.  Gemeinsam wurde die ALTE KAPELLE mit Eigenmitteln und zusätzlichen Fördermitteln des Berliner Landesamtes für Denkmalschutz (LDA) und der Berliner Lottostiftung (DKLB) von 2015-2018 saniert und im Oktober 2018 neu eröffnet als Theater & Performancehaus von, mit und für Kinder/n und Jugendliche/n.

Derzeit erhält die ALTE KAPELLE einen barrierefreien Zugang nach unten zu den Proberäumen und nach oben zur Bühne. Dies geschieht wiederum mit Eigenmitteln des Vermieters und mit einer Förderung der Stiftung Mensch. Wir sagen DANKE und freuen uns, dass damit das inklusive Arbeiten wieder möglich wird.